In den letzten Tagen…

…ist hier so mancherlei entstanden. Das Highlight stelle ich demnächst  vor, die Kleinigkeiten jetzt:

  Tonarbeiten der Kinder. Rechts der Marienkäfer von der Großen, links das „Baby unter Tonknödeln“ von der Kleinen. Ton ist ein besonders gutes Material für den Sommer und das Gestalten im Freien.

  Genäht für einen kleinen neugeborenen Buben nach Schnittmustern von Klimperklein.

  „Alienmädchen“ (das ist der Titel, den zumindest ICH diesem Kunstwerk meiner Tochter gegeben habe), ausgeschnitten und aufgenäht.

   
 Nach all den Werkeleien gibt es was zum Essen: Zucchinidampfer (weil für Schiffchen ist es zu riesig). Mit einer Füllung aus Tomaten, Kartoffeln, Faschierten und Ei. Überbacken mit Käse. Sehr gut! Mahlzeit mitsammen! 

Tutorial: Schellenkranz

  
Musik und Rythmus begeistern Menschen weltweit und zu allen Zeiten. Besonders Kinder lieben es zu singen und zu musizieren. Die idealen ersten Instrumente sind Rythmusinstrumente wie Rasseln, Trommeln oder Schellen. Viele Instrumente für Kinder sind aber leider billig, grell, mit hässlichen Figuren beklebt oder aber – wenn schön und hochwertig – teuer. Dabei ist es wirklich einfach gute qualitative Rythmusinstrumente herzustellen.

Man braucht dazu nicht viel, und das meiste hat man vermutlich daheim oder es kostet nur wenig.   

 Man benötigt:

  • gerader Stock aus dem Wald
  • Baumwollgarn
  • Schellen (Papierwarenhandlung oder Bastelgeschäft)
  • 2 Nägel oder U-Hakerln
  • Werkzeug: Säge, Hammer, Schleifpapier, Häkelnadel, Stopfnadel, Schere

 Los geht’s! 

Stock zurecht sägen, Enden glatt schmirgeln.

  
 

Jetzt wird gehäkelt: Das Band soll ca. so breit wie der Stock sein und ein Stück länger. Damit es stabil genug ist werden am besten zwei Bänder gehäkelt oder ein Band mit doppelter Länge. Die Häkelnadel sollte eher klein sein, zB. Gr. 2,5 oder 3, und das Garn nicht zu dick.

 
Danach mit einer Stopfnadel zusammennähen. 
  

 

Jetzt wird das Band am Stock befestigt. Dazu gibt es unterschiedliche Methoden: entweder mit Nagel oder U-Hakerl, man kann aber auch eine Rille in den Stab schnitzen und das Band dort festknoten. Oder eine ganz andere Methode erfinden. Bei mir hat’s mit Nägeln gut geklappt. 

  

Zuletzt befestigt man Schellen oder Glöckchen am Häkelband und derSchellenkranz ist zum Einsatz bereit! 

  

 

Spielewelten Stillleben 6

Was passieren kann wenn man den halben Nachmittag in der Hängematte die Sonne genießt und die Kinder auf der anderen Seite des Gartens „allein“ spielen lässt: 

 

Sie haben einen Baumkreis gebaut. Einerseits bin ich nicht begeistert, dass sie dafür Zweige abgerissen und in die Erde gesteckt haben, andrerseits sieht es wirklich schön aus und ich bin beeindruckt, dass sie sogar probiert haben unterschiedliche Zweige (inklusive Nadelbaum- bzw. Gartenheckenzweige) zu nehmen (auch wenn die meisten vom Haselstrauch sind) um einen echten Baumkreis zu kopieren… Und in der Mitte steht ein Blütenbaum.

  

 

Über Grenzen, Zeitgeist und Qualität 

  
Ein Dauerbrenner bei Erziehungsfragen ist das Thema Freiheit und Grenzen. Viele Eltern sind heute (wie damals) verunsichert wie viel Freiheit gut ist, wo man Grenzen setzen soll.

Wenn wir uns Menschen ansehen, so sind wir in zwei Räume eingebettet: die Natur, die so ist wie sie ist, und die Kultur, die wir gestalten. 

Die Grenzen in der Natur sind festgelegt. Wir können nicht mit einem Gewitter debattieren, dass wir jetzt lieber auf einen Baum klettern wollen, denn das Gewitter macht keine Konpromisse. Es ist da. Natürlich sind wir „frei“ zu entscheiden trotzdem zu klettern, aber die Konsequenzen tragen wir selbst. Im Endeffekt setzen sich in der Natur die Fittesten durch und das sind die mit Mut und Hirn. Die nur mit Hirn werden zwar schöne Ideen haben, aber es braucht Mut um Ideen umzusetzen. Und die nur mit Mut trifft halt der Blitz beim Klettern im Gewitter. 😉 Simple as that.

Die Natur ist also sehr klar in ihren Grenzen und diese Klarheit hat manchmal durchaus etwas grausames. Man muss ja harmloses Klettern nicht gleich so hart bestrafen. Hier betreten wir den Raum der Kultur, in dem wir unsere Natur gestalten, zB. indem der Stärkere sich um den Schwächeren kümmert. Sei es aus „Menschlichkeit“ oder wegen eines Lohns oder einer Abmachung… hier gibt es Konventionen, Traditionen, Sitten und Bräuche. Dieser Raum ist von uns konstruiert, auch dessen Regeln und Grenzen. Und jetzt sehen wir wo es beginnt schwierig zu werden. Denn das ändert sich.

Zeitgeist. Das ist etwas, das wir alle spüren, in das wir eingebettet sind, ob wir wollen oder nicht. Wir können uns dagegen wehren, wir können im Strom mitschwimmen, wir können ihn mitgestalten – die Entscheidung hierfür liegt bei uns.

Kinder widerspiegeln den Zeitgeist (schon immer) besonders direkt. Sie widerspiegeln ihn heutzutage vor allem dann, wenn sie unzufrieden sind, wenn sie mehr wollen, wenn man ihnen nichts recht machen kann – Hand aufs Herz, wer kennt das nicht? Es ist der Kapitalismus, der hier aus unseren Kindern spricht. Und ironischerweise ist das ein bisschen wie in der Natur: der ist (jetzt) einfach. 

Früher waren die Regeln in der Kinderstube oft strenger. Die Kultur mit ihren Konventionen wurde den Kindern geradezu eingedrillt. Dafür waren gerade diese Kinder von früher oft noch in der Lage in der Natur herumzustreunen und unbeaufsichtigt zu spielen, Banden zu bilden und ihre Grenzen zu testen.

Heute sind wir nicht mehr so streng, manchmal sind wir sogar besonders freilassend. Viele finden es altmodisch den Kindern „Bitte“ und „Danke“ und „Auf Wiedersehen“ abzuringen. Dafür ist den Kindern der freie Spielraum verloren gegangen, gerade in den Großstädten. Freizeit ist oft gelenkt, aber gleichzeitig ist man bei Grenzen die früher ganz selbstverständlich waren (die Gruppe kommt vor dem Individuum), zurückhaltend. Für die Wirtschaft kommt das sehr gelegen, nicht nur der Individualitätsschwerpunkt  (jedem sein persönliches Produkt) als auch die Akzeptanz der Kontrolle (Stichwort Datenverwaltung, Überwachung).

Das soll jetzt keine Wertung sein, vielmehr eine Aufforderung sich Gedanken zu machen… was hilft meinen Kindern? Was hilft der Gesellschaft? Wo arbeite ich an mir? Was will ich vermitteln? In welche Richtung gestalte ich am Zeitgeist mit?

Ich für mich merke, das die Entwicklung einer Haltung des Genughabens, des Zufrieden-Seins mit kleinen Dingen, der Dankbarkeit und der Bescheidenheit anstrebenswert erscheint. 

Und wo setze ich da an? Richtig, an der Qualität. Wenig, aber gutes. Kein Billig-Ramsch. Keine Wegwerfkultur. Keine Konsum-Ankurbelung durch Sammeloptionen oder ständige Verbesserungen, die altes alt aussehen lassen. Das alles ist heute schwer. Und auch nicht immer umsetzbar. Aber es lohnt sich aufmerksam zu sein. Sich am Kleinen zu freuen. Auch einmal zu verweigern, zu verzichten. Oder die qualitätvollere Version zu wählen. Oder die gebrauchte. Oder etwas selbst zu machen. Lauter kleine Puzzlestücke auf dem Weg zu etwas Ganzen…  

  

Werkzeug für den Wald

Im Jänner habe ich in einem Beitrag über Werkzeuge gesprochen. Damit war nicht nur klassisches Werkzeug gemeint, sondern alles woraus man etwas herstellen kann: Handarbeitsutensilien, Kochbesteck, Holzwerkzeug, Kunstzubehör, usw. Ich habe versprochen Werkzeug, das wir als sinnvoll erachten, vorzustellen. Begonnen habe ich mit der Strickgabel mit der sich wunderbare Filzschnüre zum Spielen herstellen lassen. Das ist im Winter wunderbar, doch im Sommer soll nicht in der Stube gehockt und gestrickt werden – im Sommer geht’s ab in den Garten, zum See, in den Wald.

Der Wald ist das größte Spielzimmer der Welt. Hier herrscht das Gegenteil von Mangel – zwar ist jedes „Spielzeug“  – jeder Stein, jeder Stock, jede Wurzel, jede Beere, jedes Blatt – einzigartig, jedoch ist keines minderer als das andere und wenn jemand wirklich „mehr“ Reichtum möchte als der andere, muss er einfach nur weitersammeln. Oder – noch besser – beginnen zu gestalten.

Für kleine Spielzeuge, Kunstwerke oder praktische Gegenstände eignet sich folgendes Materialkit wunderbar: 

 Eine handliche kleine Holzsägen, ein scharfes sicheres Taschenmesser, Schnur, eine Schere und Schleifpapier (nicht am Bild).

  Sägen sind scharf und nichts für kleine Kinder. Jedoch können für diese die Erwachsenen das Sägen übernehmen. Wichtig ist, dass das Holz gut fixiert wird, zB. über einem Baumstumpf mit dem Fuß. Sicherheitsabstand einhalten. Wer Zuhause einen Schraubstock kann Schulkindern das sichere Sägen schon beibringen. Wichtig ist, dass die Säge scharf ist, denn sonst dauert das Sägen zu lange und wird gefährlicher (stumpfe Sägen springen leichter ab oder bleiben stecken).

  Taschenmesser sind schon für Vorschulkinder geeignet. Wichtig ist, dass sie sicher sind: ein guter Griff, eine abgerundete Spitze, eine scharfe Klinge (stumpfes Werkzeug ist immer gefährlicher als scharfes) und einen Anti-Klappmechanismus (bei Klappmessern).

  Schnüre sind sehr gut zum Verbindej von Elementen. Schleifpapier ist das ideale Werkzeug für die ganz Kleinen.

Mit all dem ausgestattet lässt sich im Wald sehr gut kreativ werden. Egal ob es fixe Ideen sind („Wir wollen Schwerter bauen!“) oder inspirierendes Material („Diese Wurzel schaut fast wie ein Drache aus.“) oder Verschönerungswünsche („Hier würde ein Naturmobile so gut hinpassen!“) oder jemand einfach nur aktiv sein will („Ich will ein Holz abschleifen.“)…

Mobile – austarieren, ins Gleichgewicht bringen, schmücken und verschönern…  
Ritterspiel im Wald – Holzschwerter bauen, Schwertkampf üben…  

Schmuckgegenstände: Schlüsselanhänger gestalten (Bild folgt)…

Viel Spaß im Wald! :-)

Sommerträume…

 Blauer Himmel, Sonnenschein, schwimmen im kühlen See, radfahrern, spazieren gehen…

 
  Gutes Essen (im Bild: Zucchini-Paprika-Faschiertes-Auflauf)…

  

In der Hängematte… schlafen, träumen, lesen…

  
Musik hören, häkeln,…

Nichtstun im Grünen, sich gut gehen lassen, atmen, leben… 

Einen wunderbaren Sommer euch allen!