Spielewelten Stillleben 5

Heute haben mich die Kinder mal wieder überrascht mit ihrer Kreativität. Gerade beim Malen und Basteln leite ich eigentlich kaum an. Ich stelle ihnen Material zur Verfügung – Papier, Schere, Klebeband, Flüssigkleber, Stifte, usw. – das ist alles auf seinem fixen Platz, und lasse sie werkeln. Naturgemäß haben sie dabei viel Spaß, es kommen aber selten „tolle“ Sachen heraus. Also „toll“ im Sinne von herzeigbar. Mir ist das allerdings egal, denn es geht um den Prozess und nicht um das Ergebnis. Trotzdem freue ich mich wenn ab und zu mal so kreatives – scheinbar aus dem Nichts! – kommt wie heute.

Angefangen hat es mit der Bitte um (Spiel)Erde: „Wir brauchen Erde, denn wir wollen Samen wachsen lassen.“ Ich schlug vor, sie sollen ein braunes Tuch nehmen. Das wurde jedoch abgelehnt, weil „das geht nicht.“ Aha. Der gute Ehemann brachte braunes Papier ins Spiel und das wurde angenommen. 

Kurze Zeit später hatten sie Blumen gebastelt und dann riefen sie uns um uns ihr kleines Beet zu zeigen in das sie zwei Samen gepflanzt hätten und in dem die Blumen schon langsam rauswuchsen.  

 
Sie begannen nun zu spielen und das Spiel dauerte bestimmt gut eine halbe Stunde: Die Kleine ging alle paar Minuten zu Bett und in der Nacht wuchsen die Blumen (durch die Große) ein wenig weiter. Am Tag wurde sich über den Fortschritt des Blumenwachstums gefreut und natürlich tüchtig gegossen. 

  
   
Am Schluss war dann das Spiel (und das Bild) fertig: 

 
Ist das nicht eine nette Idee? Wenn ich nicht mit eigenen Augen gesehen hätte, wie sie das Spiel selbstständig entwickelt und durchgeführt hatten, würde ich denken, es wäre von einem wohlmeinenden Pädagogen geplant und vollzogen worden. Aber das hätte sie sowieso nie so sehr in den Bann gezogen und ihnen Freude gemacht, wie dieses – ihr – eigenes Spiel.