Michaeli – Kampf für das „Gute“

Zur Zeit fällt es mir schwer über so scheinbar belanglose Dinge wie Selbstgemachtes zu schreiben. Nicht, dass es nicht wichtig wäre, aber in der Dimension zu dem, was gerade in Europa, in Österreich, in Wien abspielt, wirkt es irgendwie unangenehm oberflächlich.

Was ist wirklich los? Wie kann man diese schweren Schicksale tausender Flüchtlinge verstehen? Welche Lösungen gibt es? Welche Hilfestellungen?

Ich gebe zu, ich weiß kaum Antworten. Ich habe weder politischen Durchblick, noch großartige Lösungen. Ich weiß nur, dass es unzählige Hilfestellungen gibt und dass jeder etwas tun kann. Man kann Geld spenden, Sachen spenden und Zeit spenden. Mehr dazu hier: https://www.wien.gv.at/gesellschaft/fluechtlinge/index.html

Es geht noch spontaner und konkreter: über Facebook wird bei „Train of Hope“ detailliert bekannt gegeben wo und was in Wien und Umgebung genau gebraucht wird: https://m.facebook.com/hbfvie?refid=13

Und wer bis jetzt noch nicht dazu gekommen ist zu helfen – es wird auch in den nächsten Wochen viel Gelegenheit dazu geben.

„Was sind das für Zeiten?“ habe ich mich  gefragt… Und gleichzeitig formte sich tief in mir ein Bild – Michaeli. Ich würde euch gerne mehr über dieses Bild, das gleichzeitig ein christliches Fest ist, erzählen. Zu Unrecht kennt kaum jemand dieses Fest, dabei ist es so aktuell, so wichtig.

Michaeli ist das Fest des Erzengels Michael, den man in vielen geoßen Religionen – dem Judentum, dem Christentum und dem Islam – kennt. Er ist eine Figur, die fast tröstlich verbindet wo heute immer noch auf den religiösen Unterschiedlichkeiten herumgeritten wird. Warum stellt man denn nicht für Gemeinsamkeiten in den Vordergrund?

Im Christentum erzählt man sich die Legende vom Drachenkampf, als Michael den Engel Luzifer, das Böse, bekämpft und gestürzt hat. Ein Bild also für den Kampf Gut gegen Böse. Dieser Ur-Kampf tobt in jedem von uns. Denn es gibt es – das Böse und das Gute – und wir alle werden darüber belehrt, wissen was allgemein gut und böse ist. Wir bewegen uns zwischen diesen Polen, hinterfragen die Etiketten „gut“ und „böse“. Genau das passiert auch gerade in Europa. Wir fragen uns: Was ist richtig? Und orientieren uns am Guten, an der Menschlichkeit. Es ist nicht immer leicht Gutes zu TUN. Manchmal kommen Zweifel. Manchmal ist es unbequem. Und genau darum geht es beim Michaeli-Fest!

Während das Licht um uns schwindet, die Tage kürzer werden, geht es darum, das Licht IN uns zu entzünden. Uns unseren inneren Dämonen zu stellen – welche auch immer diese sind: Angst? Bequemlichkeit? Abneigungen? Mit Michael als inneren Führer haben wir einen Kämpfer an unserer Seite, mit dem wir uns mutig dem „Bösen“ stellen können. 

Wie wäre es mit einer absichtlich geplanten Überwindung? Mit etwas Mut? Mit etwas Tatkraft? Was könnte DEINE Aufgabe sein, an der DU wachsen könntest? 

Michaeli ist am 29.September im Sternzeichen der Waage. Ich gebe zu, dass die Sternzeichen ebenfalls innere Bilder in mir erzeugen, die ich oft inspirieren. Interessanterweise ist die Waage auch ein Attribut des Erzengels Michael. Auf vielen alten Bildern sehen wir ihn mit der Seelenwaage, die Gutes und Böses gegeneinander abwägt.

Ich sehe in der Waage auch ein anderes Bild: das des Ausgleichs. Und das passt für mich ebenfalls zu unserer Flüchtlingskrise. Wir können hier ausgleichen. Jeder kann das. Jeder auf seine Weise. Und keine Tat, kein Gedanke ist verloren. Eine tröstliche Vorstellung, irgendwie…