Sinnvolles Spielzeug 1

Passend zu den „Spielewelten“ eine weitere Serie: sinnvolles Spielzeug.
Es gibt ja jede Menge Spielsachen zu kaufen, aber auch jede Menge Blödsinn. Wobei man auch unterscheiden muss – der ein oder andere herkömmliche Blödsinn mag vielleicht trotzdem ein sehr beliebtes Spielzeug bei dem ein oder anderen Kind zu sein… deshalb möchte ich mich auch mit Spielzeug-Dissen zurückhalten, versprochen. 😉

Aber ich bleibe dabei, dass es unterm Strich NICHT egal ist, womit ein Kind spielt. Diese Eindrucke sind mMn prägend (wenn auch kein Kind für immer geschädigt ist, wenn es mit „schlechtem“ Spielzeug spielt – aber wie immer soll der Fokus nicht auf: „was könnte schädlich sein“ liegen, sondern auf: „wie kann man nützen?“).

Auch bei meiner Serie „sinnvolles Spielzeug“ könnten Sachen dabei sein, die im Kinderzimmer des ein oder anderen Kindes nur herumliegen würden… Deshalb ist mir wichtig aus welchen Blickwinkel ich das Prädikat „sinnvoll“ vergebe.

Sinnvoll ist für mich, wenn ein Spielzeug:
– möglichst einfach und ästhetisch ist
– möglichst vielseitig einsetzbar ist
– die Fantasie anregt
– möglich nachhaltig ist (sorry, ich bin der Meinung, dass es kein Plastik braucht, damit man gut spielen kann; alles was es in Plastik gibt, gibt es auch in natürlichen Materialien, wenn auch nicht als exakte Kopie, aber sicher nach dem exakt gleichen Spielschema, wie zB. bauen, gestalten, Rollenspiel, bewegen, usw.)
– lange interessant bleibt (ich bin kein Fan von Spielsachen für speziell Zweijährige, speziell Vierjährige oder speziell Sechsjährige, das ist Geschäftmacherei! Ein gutes Spielzeug kann locker von ca. zwei bis sechs Jahre (wenn nicht länger) oder von drei bis zehn Jahre geeignet sein; was sich ändert ist bloß die Art und Weise wie es bespielt wird)
– eine gute Qualität hat und lange hält (am besten mehrere Generationen lang)
– im Idealfall sogar fair oder regional hergestellt wird, aber jetzt ist die Latte schon sehr sehr hoch (schade eigentlich, dass das eine hohe Latte und nicht selbstverständlich ist…)

So und jetzt genug gepredigt, kommen wir zur Praxis!
Hier zog neulich ein Second Hand gekauftes Spielzeug ein, dass ich unglaublich liebe. Bereits meine Dreijährige und sogar ich benutzen es! Also quasi einsetzbar von drei bis Seniorenalter (damit meine ich nicht mich). Zudem fördert es Kreativität, Fantasie und Feinmotorik und man kann soooo wundervolle Dinge damit herstellen. Wovon ich spreche? Nun, von einer einfachen Holzplatte und dazu viele einfarbig bunte Holzplättchen in Rauten- und Dreiecksform. Fertig. Das war’s schon.
Man kann damit Muster und Mandalas legen und es macht wirklich viel Freude, wirkt zudem entspannend und überhaupt – man merkt, dass ich’s mag, oder? 😀
Die Kinder mögen es auch!
Man kann einzeln oder im Team legen, wie man lustig ist.
Am Schluss noch ein paar Bilder (ja, die sind alle von mir, ich reiche Bilder nach wie es aussieht wenn Drei- und Sechsjährige damit spielen!):

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Nachtrag 1:
Legebild einer Sechsjährigen:

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Und der Dreijährigen – spannend, oder?

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Spielewelten Stillleben 2

Von heute:
Erst so (man beachte den Eimer unter dem Elefantenbauch und das Rind unter den Elefantenstoßzähnen – warum???):

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Und ein wenig später:

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Und Teil 2 des heutigen Beitrages ist einfach nur ein guter und schöner Rat aus meinem Tanzstudio:

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In diesem Sinne! 😀

Fasziniert…

Fasziniert hat mich heute die Aufführung des Rosenkavaliers in der Staatsoper Wien.
Beeindruckt hat mich vor allem die Marschallin… ihre Melancholie, wenn sie über die verrinnende Zeit und das Altern spricht, ihre Leichtigkeit, mit der sie das Leben nimmt und durchaus genießt 😉 und ihrer Gabe selbst Gefühle mit Abstand zu sehen und damit auch die Tragweite abschätzen zu können, entscheiden zu können, loslassen zu können.
All das fasst sie so wunderbar zusammen, dass ich völlig fasziniert war:

„Leicht muss man sein, mit leichtem Herz und leichten Händen halten und nehmen, halten und lassen … Die nicht so sind, die straft das Leben, und Gott erbarmt sich ihrer nicht.“

Da liegt so viel Wahres in diesen Worten, auch wenn der Schluss theatralisch klingt und man darüber streiten mag ob nun das Leben straft, oder man sich selbst (schadet) und ob oder was Gott damit zu tun hat. Ich nehme so etwas ja aber nie wörtlich, sondern mehr „schicksalhaft“…

Das Altern, ja, das ist auch so eine Sache. In den nächsten Jahren wird es einsetzen, dass man den Alterungsprozess, der bereits in mir abläuft, sehen wird.
Ich bin hin- und hergerissen. Nicht, weil ich jetzt unbedingt Angst vorm Altern oder ein paar Falten hätte, sondern weil mein Äußeres nicht zu meinem Inneren zu passen scheint.
Mit dem Alter wünsche ich mir auch die dazugehörige Gelassenheit (wie war das mit „halten und lassen“?), die Weisheit, die in sich ruhende Selbstsicherheit. Von all dem scheine ich so weit entfernt zu sein. Ich fühle mich neugierig wie ein Kind, rebellisch wie ein Teenager, begeisterungsfähig wie ein Twen… und doch erkennen mich diese nicht als einen ihresgleichen – logisch, weil ich’s ja nicht bin! Aber es ist komisch, wenn man in einem Alter ist, in dem man für junge Leute einfach nicht existiert. Ich weiß ja wie das ist: Ich habe diese „älteren Frauen und Männer“ früher auch immer ausgeblendet. Und ich sehe, dass ich jemand werde, obwohl ich gar nicht werde…
Die Marschallin drückt es so gut aus, genau wie ich es fühle:

„Aber wie kann das wirklich sein,
daß ich die kleine Resi war
und daß ich auch einmal die alte Frau sein werd! . .
(…)
Wie kann denn das geschehen?
Wie macht denn das der liebe Gott?
Wo ich doch immer die gleiche bin.“

Und eine Gänsehaut macht mir dann ihr Fazit:

„Und wenn er’s schon so machen muß,
warum lasst er mich denn zuschau’n dabei,
mit gar so klarem Sinn? Warum versteckt er’s nicht vor mir?
Das alles ist geheim, so viel geheim.
Und man ist dazu da, daß man’s ertragt.
Und, in dem »Wie« da liegt der ganze Unterschied.“

Es ist ein wenig melancholischer als es meine Art ist, aber der letzte Satz beinhaltet die einzige Lösung, die es gibt: es geht darum WIE man altert. Wie man damit umgeht. Und das fängt auf jeden Fall mit der Auseinandersetzung damit an. Also. Erster Schritt: abgehakt. *lach*
(Wenn’s so einfach wär!)

Spielewelten festhalten – Spielewelten Stillleben 1

Passend zum Artikel „Spielen“ neulich, möchte ich hier eine neue Rubrik schaffen: „Spielwelten-Stillleben“
Ich stolpere nämlich regelmäßig über Landschaften, Bauchwerke oder anderes, die mich zum Schmunzeln, Lachen oder Staunen bringen. Ich bin mir sicher, nicht nur mir geht’s so.
Deshalb der Aufruf: Festhalten und veröffentlichen. :-)

Ich fange heute mit einem schon älteren Bauwerk… wie so oft bekam ich den Bau gar nicht mit, sondern stand dann später erst plötzlich und zufällig davor.

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Und ein aktuelles von heute:

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Ich denke außerdem noch an eine Unterrubrik ala Festhalten von „Real Life Spielsituationen“ anstelle von Stillleben (weil echte Kinder nun mal nicht still halten) – sind dann halt verwackelte Fotos, aber oft nicht minder kreativ:

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Und die Frage, die mir bei all dem immer als erstes kommt, ist: „What the…???!!! Was ist/soll das?“
Und dann denke ich immer: Wozu immer eine Erklärung? Sehen wir es einfach als Kinderkunst. :-)
Weil Spielen IST Kunst.

Probenähen

Ich durfte den neuen Mantel von Madame Jordan probenähen!
Das Ballonkleidchen von ihr ist hier ja einer der beliebtesten Kleidchenschnitte überhaupt und genauso ist der neue Mantel Gretchen: kindgerecht, klarlinig, schlicht, aber mit einer großen Portion des gewissen Extras. Dazu einfach zu nähen, was will man mehr?

Genäht habe ich den Mantel aus einem schon seit Ewigkeiten hier rumkugelnden fliederfarbenen weichen Samtstoff und damit das Ganze mehr Pepp bekommt, habe ich es mit einem roten kleingemusterten Stoff kombiniert. Ich glaube, das ist ein Farbenmixstoff? Ich bin auf jeden Fall ganz verliebt in den Stoff, habe ihn mal im Sonderangebot ergattert und seitdem wartet er auf einen besonderen Einsatz. Und das lohnte sich, ich finde das neue Mäntelchen nämlich sehr bezaubernd…

Noch fehlen die Knöpfe (Bilder werden nachgereicht!) und die Bündchen sind dunkelrot (was man nicht sooo gut erkennt am Foto) und überhaupt – aber ich bin so ungeduldig, deshalb schon die ersten Fotos:

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Und im getragenen Zustand, mit Stecknadeln geschlossen und schnell noch vor dem Schlafengehen… Kind ist GsD so begeistert wie ich selbst:

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Nachtrag März 2015:  

 

Paleo leben – vom ersten Atemzug an (?)

Paleo-Ernährung ist im Trend. Und durchaus zurecht, denn es tut einfach gut. Noch mehr als in anderen Ernährungstrends geht es hier nämlich um einfaches, RICHTIGES Essen. Kein Fertigzeugs. Kein schnell-zwischendurch-gekauftes. Und ich glaube dass ist der Hauptgrund warum es so gesund ist.

Das ist nämlich einer meiner Kritikpunkte am Veganen: mittlerweile gibt’s überall vegan. Das ist ganz prima wenn man mal wo essen geht. Und ein paar vegane Grundsnacks sind auch ok. Aber es gibt immer mehr. Fertigprodukte. Ersatzprodukte. Voller Zucker und anderen ungesunden Schrott. Denn Hauptsache ohne Tier, alles andere ist (oft) zweitrangig. Finde ich eine bedenkliche Entwicklung…
Das geht bei Paleo (hoffentlich!) nicht so leicht, weil die Qualität und die Einfachheit der Nahrungsmittel eine ebenso große Rolle spielt wie das Was.
(Anmerkung: Ich habe durchaus große Akzeptanz und auch Respekt vor Veganern – ich war selbst 13 Jahre Vegetarierin und streckenweise auch vegan.)

Ich sehe schon auch „Gefahren“ bei Paleo als Trend – mal abgesehen davon, dass die meisten Leute nicht verstehen, dass die Steinzeit hier als eine Art BILD gebraucht wird, ein BEHELF um zu verstehen was eigentlich der Punkt ist!
Ich für mich nenne es deshalb ja schon länger ARTGERECHT. Artgerechte Menschennahrung, artgerechtes Menschenleben. Denn da merkt man, dass da noch viiiiiiel mehr hineinfällt als nur das Essen.
Das ist nämlich die eine Gefahr, die ich bei Paleo sehe: dass es nur aufs Essen reduziert wird. Es ist aber viel VIEL mehr.
(Die zweite Gefahr sehe ich übrigens im Herstellen von allzu viel Ersatzprodukten, das ist jedoch ein anderes Thema.)

Artgerechtes Leben.
Ernährung. Bewegung. Regeneration. Sozialleben. Fortpflanzung.
…all das und noch mehr gehört für mich dazu.

Was ich ein wenig vermisse, ist der Bereich Kinder und Paleo. Da gibt es zwar den ein oder anderen (wirklich netten!) Blog, wo es zB. um geeignete Kinderfrühstücksideen oder -snacks geht, oder um Muttermilch und Beikost.
Wichtige Themen, gute Themen. Aber eben nicht weitreichend genug! Wieder geht hier hauptsächlich ums Essen. Aber Essen alleine macht unser Leben noch nicht artgerecht!

Was ist eigentlich artgerecht für ein Baby? Schnuller? Kinderwagen? Babybrei? Windeln? ECHT JETZT???

Und genau DESHALB begeistert mich Paleo so! Es führt das weiter, was ich bei meinen Kindern gelernt habe! Denn da habe ich viel über Babys und Evolution gelesen, über das, was artgerecht bei Babys ist: getragen werden, zum Beispiel. Stillen nach Bedarf. Selber essen dürfen von Anfang an. Windelfrei. So wie es in der Steinzeit (Achtung! Behelfsbild!) vermutlich üblich war…

ABER! Und das ist ein großes Aber! Nicht als ambitioniertes Projekt. Ambitioniert ala: Hach, was bin ich nicht für eine tolle Übermutter, was tu ich nicht alles für mein Kind!
Nein, auch nicht als Projekt, bei dem sich alles einzig und nur ums Kind dreht, sondern aus einer völligen Normalität heraus. Nebenbei. Das Kind, das im Alltag einfach mitläuft. Es orientiert sich an uns, an unseren Sitten und Rythmen. Und wir geben ihm im Gegenzug was es braucht. Und das sind nicht tausend Plastikspielsachen und ein superduper Gitterbett. Sondern das ist ganz ganz ganz wenig. Mamas Busen. Papas Körperwärme. Ein paar Alltagsgegenstände zum Erforschen.
Alles andere brauchen wir Erwachsene! Einen Schnuller zum Beruhigen. Windeln, damits auch ja immer trocken bleibt. Einen Kinderwagen, damit das Kind unterwegs im Winter schnell mal wo abgelegt werden kann.
Und so weiter. Alles vollkommen legitim! Das ist das was ich meine: wir müssen nicht Steinzeit spielen, wenn es doch so bequeme Dinge gibt.
Aber wir sollten uns auch nicht einreden, dass BABYS das brauchen oder MAN das braucht. Wir können auch einfach „zugeben“, dass es UNS ab und zu das Leben erleichtert. Genauso wie Fertigpizza und Auto statt Bewegung das tun, und das Leben erleichtern. WIR ALLEIN bestimmen ab wann die Lebens-Erleichterung ins Gegenteil umkippt und beginnt schädlich zu werden…

Spielen

Das Spielen ist die Arbeit des Kindes.
Vertieft, kreativ, (er)schaffend, immer eines aus dem anderen hervorwachsend, alleine, zu zweit, zu mehrt, laut, leise…

Besonders faszinierend finde ich, dass Kinder mit praktisch nichts spielen können. Dass einfache Gegenstände im Alltag plötzlich eine ganze Kreativitätsexplosion hervorbringen können…

So wie heute, als wir nach Hause kamen, sich das Töchterchen die Stiefel auszog und dann darauf kam, dass man aus den Schuhen ein Tor bauen kann. Sofort baute sie weiter: im Vorzimmer lagen noch allerhand Mitbringsel aus dem Wald, sowie die Laternen vom gestrigen Fest. Aus den Stöcken und Laternen baute sie nun ein Haus um das Tor. In das Haus kamen Betten aus Laubblättern.
Sie war so begeistert!
Schnell lief sie, um ein paar Holzfiguren zu holen, die in diesem wunderbaren Schloss leben sollten. Und während ich in der Küche nebenan das Mittagessen kochte, durfte ich heimlich mit anhören, welch wunderbare Abenteuer die Königsfamilie erlebte… einfach herrlich!
(Die Bilder sind nicht sehr gut, weil zwischendurch schnell mit dem Handy geknipst, da ich sie möglichst wenig stören wollte.)

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Das Schloss.

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„SCHschschschsch..“ sagt sie hier gerade, denn vor dem Schloss ist das Meer und das wird mit dem Schiffchen befahren.

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Und ein wenig später legte sich die Königsfamilie nach einem aufregenden Tag zur Ruhe.

November

Nach einem Monat Pause… und vielen versäumten möglichen Beiträgen… gelobe ich Besserung und starte in die neue Woche, ins neue Monat.

Wir haben unseren Plan ein wenig geändert und den Montag zu unserem neuen Waldtag gemacht.
Waldtage im November sind die schönsten, an Mystik kaum zu überbieten.

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